Eine gute Frage die gar nicht so leicht zu beantworten ist. Erfahrene Hundehalter sprechen fließend „hundisch“ und handeln meist dem individuellen Hund angepasst, intuitiv. Mit Respekt und Ruhe sollte man generell jedem Lebewesen gegenübertreten. Unterstützend haben wir einen kleinen Leitfaden erarbeitet, an dem sich gerade unerfahrene Hundehalter in der ersten Zeit nach dem Einzug des liebgewonnenen Vierbeiners entlang hangeln können.
1. Bitte behalten Sie Ihren bisherigen Tagesablauf weitestgehend bei und stellen Sie sich nicht für den Hund um. Im Gegenteil: Geben Sie dem Hund die Möglichkeit Ihre Gewohnheiten zu studieren und sich Ihnen anzupassen. Hunde haben das ziemlich gut drauf und können sich viel besser umstellen als wir Menschen.
2. Sehen Sie sich selbst als eine Art Kompass für den Hund und leben Sie ihm vor was richtig und was falsch ist, wo vor man sich hüten sollte und wo vor man keine Angst zu haben braucht. Damit er sich nicht in einem Wust von neuen Eindrücken verirrt und selbst entscheidet was gut oder schlecht ist, denn er würde sich vermutlich, aus Menschensicht betrachtet, nicht immer richtig entscheiden.
3. Vom ersten Tag an gilt: Alles was der Hund nicht soll wird unterbunden oder gegebenenfalls mit scharfem Tonfall bestraft. Macht er was, dass Sie gut finden oder „OK“ für Sie ist, belohnen Sie ihn oder ignorieren sein Verhalten.
4. Überschütten Sie den Hund nicht zu sehr mit Liebe und Aufmerksamkeit! Gerade für Kinder ist es eine große Herausforderung die Ruhephasen und Freiräume des Hundes einzuhalten. Aber auch für Erwachsene, die oftmals Wiedergutmachung für die Vergangenheit des Hundes leisten wollen, ist es manchmal schwierig, dem Hund nicht alles durchgehen zu lassen. Schnell schleichen sich Eigenarten beim Hund ein die nur schwer wieder abzugewöhnen sind.
5. Als eines der wichtigsten Themen, leicht erklärt: Stubenreinheit!
Wie bei der Welpenerziehung auch ist hierbei das ausgiebige Beobachten des Hundes unumgänglich. Beschnüffelt er eine Stelle intensiv oder dreht sich im Kreis, heißt es raus, aber pronto. Struktur bekommt man, in dem man sich an feste Gassizeiten morgens, mittags und abends hält, dem Hund aber dennoch zwischen den Gassizeiten auch Möglichkeiten anbietet, in denen er sich lösen kann. Gehen Sie hierfür mit dem Hund morgens nach dem Aufstehen, abends vor dem Schlafengehen und zwischen jeder Gassirunde einmal in den Garten o.ä. Diese Zwischenmöglichkeiten lassen sich dann später individuell einkürzen, wenn der Hund verstanden hat, dass er sein „Geschäft“ ausschließlich draußen verrichten soll.
6. Der Hund ist ein Raubtier mit einem ausgeprägten Sozialverhalten und einem gut strukturierten Familienleben, unfähig zu sprechen aber dennoch unglaublich kommunikativ. Je mehr Sie sich über die Bedürfnisse und Eigenschaften von Hunden informieren, desto glücklicher können Sie Ihren Vierbeiner machen.
Die Hundeerziehung ist der Kindererziehung sehr ähnlich. Sie endet nie und diesen einen richtigen Weg gibt es nicht. Aber mit viel Geduld, Liebe und konsequenter Struktur kann das Zusammenleben wirklich schön und stressfrei sein.