Wo kommt mein Hund her?

Wo kommt mein Hund her?

Ganz klar: Aus dem Tierheim!

Aber was bedeutet das?

Das Tierheim ist ein Ort an dem die Tiere „aufbewahrt“ werden. Das heißt, sie leben in einem Zwinger mit Schlafplatz, in dem sie Futter und Wasser bekommen. Also kümmert sich das Tierheim um die reine Grundversorgung des Hundes, die auch nur die nötigste medizinische Grundversorgung beinhaltet. Für ausgiebige Spaziergänge und Kuscheleinheiten fehlt es im Tierheim an Zeit, für weitreichende medizinische Behandlungen oft an Geld. Diese Grundversorgung muss, nicht wie bei privaten Hundehaltern für ein oder zwei Hunde, sondern für alle Hunde in den vielen Zwingern gewährleistet sein.

Bevor der Hund also in sein neues Zuhause mit viel Geborgenheit und Wärme gezogen ist, hat er auf engstem Raum mit zum Teil vielen Artgenossen gelebt. Permanentes lautes Gebell und Rangeleien waren an der Tagesordnung, Stress pur!

Dies bringt eine Unter- oder Überforderung (je nach Hundecharakter) mit sich und meist sind sie auch einfach unausgelastet aufgrund mangelnder Bewegung.

Eine Zeit, in der sich viel Frust bei den Tieren aufbauen kann, was sich mannigfaltig im Verhalten widerspiegelt. Das Spektrum reicht vom überdrehten jungen Rüden, der stürmisch auf alles und jeden zugeht und scheinbar nicht müde zu bekommen ist, bis hin zur kleinen zurückhaltenden Mucke, die sich nicht aus ihrer Hütte traut und Ängste gegenüber den Menschen und fremden Situationen bzw. Geräuschen entwickelt. Und dabei ist die Vorgeschichte, also das Leben des Hundes vor dem Tierheim noch gar nicht erwähnt! In den seltensten Fällen waren die Hunde vorher rundum glücklich und zufrieden.

Zieht so ein Hund in ein Haus zu seiner Familie, muss er sich komplett umstellen. Fast alles bisher Erlebte und Erlernte ist nun nichtig geworden. Zum Teil jahrelang antrainierte Verhaltensweisen wie zum Beispiel eine deutliche Kommunikation auf Hundeart, Missfallen mit Knurren auszudrücken, ausgeprägtes Territorialverhalten, das Beschützen des Futters und mehrmaliges Markieren des eigenen Territoriums sind im neuen Zuhause einfach unerwünschte Verhaltensweisen. Nicht selten sehen sich, gerade in der ersten Eingewöhnungszeit, sowohl Hund als auch Halter Problematiken gegenüber, die es gemeinsam zu lösen gilt.

 
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